Wer schon als Kind oder Jugendlicher zu viel wiegt, ist mit grosser Wahrscheinlichkeit auch im Erwachsenenalter zu dick. Eine neue Studie der World Obesity Federation zeigt nun, wie gravierend das Problem wirklich ist – auch in der Schweiz.
Laut Daten des «Childhood Obesity Atlas», der ersten Studie der Organisation zum Thema Übergewicht bei Kindern, könnten schon im Jahr 2030 mehr als 250 Millionen Kinder und Jugendliche zu dick sein. Heute seien «nur» 150 Millionen Kinder betroffen. Die meisten dicken Kinder werde es 2030 in China geben (62 Millionen), gefolgt von Indien (27,5 Millionen).
Betrachtet man die Zahlen im Verhältnis zur Bevölkerung, liegen vor allem kleinere Inselstaaten vorne in der unrühmlichen Statistik. Im kommenden Jahrzehnt seien 46 Prozent der Kinder auf den Cook Inseln übergewichtigt, gefolgt von Niue und Palau. In den USA werden demnach 21 Prozent der Kinder zu viel wiegen.
Auf den letzten Plätzen landen vor allem ärmere afrikanische Staaten wie Madagaskar und die Zentralafrikanische Republik. Aber auch Länder wie die Demokratische Republik Kongo, Vientnam und Tansania hätten bereits mit Fettleibigkeit bei Kindern zu kämpfen.
«Die Zunahme von Übergewicht bei Kindern wird die Gesundheitssysteme vieler Länder überfordern», schreiben Donna Ryan und Johanna Ralston in ihrem Bericht. «Der Anstieg zeigt, wie die Regierungen dabei versagen, das Recht unser Kinder auf eine gute Gesundheit zu respektieren und zu schützen. Wir können das besser.» STOP MIT JUNK FOOD
Verantwortlich für das weltweite Gewichtsproblem sei vor allem schlechte Ernährung und zu wenig Bewegung – mit ernsten Konsequenzen. «Fettleibigkeit in der Kindheit steht in enger Verbindung mit Fettleibigkeit im Erwachsenenalter», so Ryan und Ralston
Für die Schweiz rechnen die Studienautoren mit fast 125'000 zu dicken Kindern im Jahr 2030. Jedes zehnte Kind im Alter von fünf bis neun Jahren werde bis dahin zu viel auf die Waage bringen, bei den zehn- bis 19-Jährigen seien es fast acht Prozent. Zum Vergleich: Im Jahr 2016 waren noch sieben beziehungsweise fünf Prozent der jungen Schweizer fettleibig.
Damit sei es äusserst unwahrscheinlich, dass die Schweiz das Ziel der Weltgesundheitsorganisation erreiche, nachdem die Zahl der dicken Kinder bis 2025 nicht zunehmen soll. Wenn Sie sich als Eltern für die Gesundheit Ihres Kindes, nicht verantwortlich fühlen. Lösungsansätze_hier